Helmut Herles über dede

Brief Herles 1.10.2014

Improvisation im Stil von Marcel Reich-Ranicki, vorgetragen (hier das spontane Nachgeschriebene) von Helmut Herles im Atelier Meerkatze, Königswinter, nach der dede-Lesung aus seinen Werken, u. a. «Nahezu 1 1/2 Kilo» u. «Klexika»:

Wenn dede so weitermacht, dann wird das bekannte Internet-Kürzel www.de bald lauten: www.de-de.

dede hat seine Lesung gewürzt mit allerhand Zitaten. Der spürt, woran er seine «Vermessung der Welt» vornimmt, von James Joyce bis Arno Schmidt. Da kann man sich natürlich schnell vermessen, ist vermessen. Da können 1 1/2 Kilo schon zu schwer wiegen!

Besser ist er, wenn er die alte Weisheit der Schariftsteller beherzigt: Alles, was gestrichen ist, kann nicht durchfallen! (Karl Kraus) Und: In der Kürze liegt die Würze! Liebe seine köstlichen Vierzeiler in den «Klexika». Deshalb widmet M.R.R. [Marcel Reich-Ranicki] dede diesen Schüttelreim:

Es gibt kein größer Leid
als was der Mensch dem Mensch andeit.
Aber Dieter Ditscheid
keinen Schitt deit!

Danke, Helmut Herles

Dr. Helmut Herles, geboren 1940 in Komotau (heute: Chomutov) / Böhmen, war Korrespondent der Süddeutschen Zeitung in Frankfurt / Main, der Frankfurter Allgemeinen Zeitung in Bonn und der katholischen Wochenzeitung Publik in Rom. Von 1991 bis 1999 war er Chefredakteur des Bonner General-Anzeigers. Für hervorragende journalistische Leistungen wurde er 1986 mit dem Theodor-Wolff-Preis ausgezeichnet. Helmut Herles lebt in Königswinter-Ittenbach.